Diese Vorwürfe würden sie bestimmt gern nach links wischen: In den USA läuft aktuell eine Sammelklage gegen die Match Group. Zu ihr gehören die Dating Apps Tinder und Hinge.
Sechs Kläger aus verschiedenen Bundesstaaten, unter anderem New York und Kalifornien, verklagen das Unternehmen mit der Begründung: Die Apps hätten ein „räuberisches Geschäftsmodell“, das süchtig machen und zwanghaftes Verhalten fördern würde. Alle Kläger sind Ex-Nutzer der Dating-Apps.
Teure Abonnements und Sucht-Swipen
Die Klage wurde am Mittwoch beim Bundesgericht im nördlichen Bezirk von Kalifornien eingereicht. Darin heißt es, dass die Match Group Dating-Plattformen wie Tinder absichtlich mit spielähnlichen Funktionen ausstatte, die Nutzer ständig zum Weitermachen animieren. Der Algorithmus fördere die zwanghafte Nutzung der Plattformen und würde dazu verleiten, immer teurere Abonnements zu erwerben, um Zugang zu Sonderfunktionen zu erhalten. Diese würden dann Romantik und neue Begegnungen versprechen.
Matches würden absichtlich schwer fassbar gemacht, um Nutzer zu Spielern zu machen, die auf der Suche nach psychologischen Belohnungen sind, heißt es in der Klageschrift. Und: Die Match Group habe gegen staatliche und bundesstaatliche Verbraucherschutzgesetze sowie gegen Gesetze zu falscher Werbung und fehlerhaftem Design verstoßen.
Sollte vor den Apps gewarnt werden?
Die Fragen, die vor Gericht geklärt werden sollen: Muss die Match Group die potenziell süchtig machende Qualität der App offenlegen? Und stellen die fehlenden Warnungen des Unternehmens einen Verstoß gegen Verbraucherschutzgesetze dar?
Ein Vertreter der Match Group mit Sitz in Dallas wies die Vorwürfe in der Klage zurück, bezeichnete sie als „lächerlich und unbegründet“. Die Match Group besitzt über 45 soziale Netzwerke und Singlebörsen, unter anderem Tinder, OkCupid und Hinge.
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